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Therapieangebot

wandleumZusammenarbeitsvertrag

Soziale Gemeinschaft und individuelle Begleitung

Arbeit

Methode des Phasenwechsels

Künstlerische Therapien

Äussere Anwendungen

Medizinische und psychiatrische Betreuung

Familiengespräche, Gesprächsgruppe

Kulturelle Aktivitäten

Zusammenarbeitsvertrag

Sobald nach drei Monaten der Zusammenarbeitsvertrag unterschrieben ist, kann der Jugendliche erneut telefonieren, in seinem Zimmer Musik hören, am Samstag Nachmittag in die Stadt gehen, an allen Wochenendaktivitäten und Kulturreisen teilnehmen. Er darf ein Wochenende im Monat zu Hause verbringen oder an einem Ort seiner Wahl. Die Modalitäten dieser Wochenenden werden in Gesprächen mit den Angehörigen diskutiert und festgelegt.

Soziale Gemeinschaft und individuelle Begleitung

Das Angebot der sozialen Gemeinschaft sowie der individuellen Begleitung jedes Jugendlichen (wie im Kapitel „Probezeit“ beschrieben), bleibt während des gesamten Therapieaufenthalts gewährleistet.

Arbeit

Unserer Leitidee entsprechend, ist die Arbeit ein bestens geeignetes Mittel, um den Jugendlichen in einen lebendigen und vielfältigen Kontext einzugliedern, in dem er angehalten ist, den Anforderungen der Natur entsprechend zu handeln. Der Bauernhof, Zentrum des Bereichs „Arbeit“, bietet ihm die Möglichkeit, verschiedenste Tätigkeiten auszuprobieren und dabei jedes Mal den Zusammenhang zwischen seinem Tun und dessen Auswirkung auf Lebendiges zu erleben. Die Notwendigkeit seiner Bemühung bezieht sich hier nicht auf ein fernes Ziel oder auf den Willen des Erziehers, der ihn beschäftigen will, sondern auf die Bedürfnisse anderer Lebewesen, mit denen er ständig zu tun hat: die Tiere müssen gefüttert werden, die Kühe und Schafe gemolken, Esel, Ziegen, Schweine und Gänse brauchen die entsprechende Pflege. Der Garten, die Felder und der Wald geben im Laufe der Jahreszeiten bestimmte Arbeiten vor. Indem die Natur dem Jugendlichen die Auswirkungen seines Tuns direkt widerspiegelt, erlebt er sich als aktiver und verantwortlicher Mitwirkender.

Aus der Landwirtschaft und dem Leben in Gemeinschaft ergibt sich die Produktion von Nahrungsmitteln aber auch die Instandhaltung der Gebäude und Werkzeuge. Im Rahmen  dieser Tätigkeiten entstehen Arbeitsplätze für Jugendliche unter Anleitung eines Werkstattleiters. So nimmt sich der Bereich Haushalt/Unterhalt der Pflege und Erhaltung der Gebäude an, und die Werkstatt Schreinerei/Bau verbessert Funktionalität und Komfort in den Wohnhäusern. In der Küche helfen Jugendliche, das tägliche Mittagessen für alle Bewohner von Chamby zu bereiten, und die Bäckerei produziert den Gesamtbedarf an Brot.

Diese Tätigkeiten haben also nicht Beschäftigungscharakter, sondern sind auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft ausgerichtet, genauso wie später jede Arbeit ausserhalb der Institution auf reale Bedürfnisse zugeschnitten ist, mit dem Unterschied, dass sie hier ohne Leistungsdruck erfolgt.

Methode des Phasenwechsels

Nach 5 Wochen Eingewöhnung und Beobachtung tritt der Jugendliche in einen regelmässig wechselnden Ablauf von 7 Wochen Arbeit und 7 Wochen Therapie ein. Diese Methode bezweckt eine ausgeglichene Verteilung der verschiedenen Aktivitäten. Jede Phase orientiert sich an einer gemeinsam gewählten „Geste“, die für  die Ziele der jeweiligen Tätigkeit Richtung gebend ist. Im Gespräch mit dem Jugendlichen wird anlässlich des Phasenwechsels auf seinen Weg zurückgeblickt und evaluiert, um aus den gewonnenen Erfahrungen die Ziele für die nächste Arbeits- oder Therapiephase zu formulieren.

Künstlerische Therapien

La Clairière bietet künstlerische Therapien an, die unter individueller Begleitung stattfinden.

Malen, Modellieren, Eurythmie und Sprachgestaltung stimulieren, wenn sie auf therapeutische Weise eingesetzt werden, Selbstheilungskräfte und erlauben eine bessere Wahrnehmung und Einschätzung seiner selbst. Der Jugendliche wird angeleitet, sich für die Phänomene Farbe, Form, Geste, Rhythmus, Bewegung und Wort zu sensibilisieren.

In Verbindung mit der jeweiligen „Geste“, die den Leitfaden jeder Phase bildet, werden ihm Übungen vorgeschlagen, die es ihm ermöglichen, seine kreative Imagination zu entwickeln, um konfliktreiche Momente besser zu bewältigen, seinem Erleben auf lebendige Weise Struktur und Form zu geben und dadurch das Bewusstsein von sich selbst in einem Klima von Vertrauen und Austausch zu stärken.

Äussere Anwendungen

Ergänzend zu den künstlerischen Therapien gehören äussere Anwendungen wie therapeutische Bäder, Massagen, Einreibungen und Wickel.

Medizinische und psychiatrische Betreuung

Die medizinische und psychiatrische Betreuung wird in einem Teilzeitmandat vom verantwortlichen Arzt der Institution übernommen. Nach dem Gespräch und der Untersuchung beim Eintritt trifft er jeden Jugendlichen in regelmässigen Abständen von 4 bis 8 Wochen in individuellen Konsultationen, um den Verlauf seiner Entwicklung zu evaluieren und seine momentanen Bedürfnisse und Wünsche bezüglich medikamentöser oder anderer Behandlung zu besprechen.

Ebenfalls leitet er in zweiwöchigen Abständen eine Gesprächsgruppe, an der nur die Jugendlichen teilnehmen.
Die täglich anwesende Krankenschwester übernimmt, in Absprache mit dem Arzt, die laufend anfallende pflegerische Betreuung und hilft bei Kriseninterventionen.

Familiengespräche, Gesprächsgruppe

Zusätzlich zu den regulären Familiengesprächen, die alle 3 bis 4 Monate stattfinden, führt der Arzt die Bilanzgespräche mit allen Beteiligten am Ende der Probezeit, bei den Übertritten nach Fenil und La Tour-de-Peilz und beim Austritt aus der Institution. Zeinmal pro monat leitet er in Chamby eine Gesprächsgruppe, an der nur die Jugendlichen teilnehmen.

Kulturelle Aktivitäten

Jeder Tag beginnt mit einem anderthalb stündigen Epochenkurs zu verschiedensten Themen, die jeweils während 1 bis 5 Wochen behandelt werden: künstlerisch (Malen, Holzschnitzen, Gesang, Tanz, Theater...), handwerklich (Korbflechten, Buchbinden, Filzen…), allgemeinbildend (Geschichte, Menschenkunde...) oder lebenspraktisch (Herstellung von Kleidern, Erste Hilfe...)

Falls es im Einzelfall nötig erscheint, werden schulische Nachhilfekurse organisiert.

Dazu kommt eine Stunde gemeinsames Singen pro Woche. Der Mittwochnachmittag ist dem Sport gewidmet.

Zwei Sportlager (eine Skiwoche im Winter und eine Wanderwoche im Sommer) sollen die Jugendlichen mit diversen Arten des gesunden Umgangs mit sich selbst vertraut machen.

Zweimal pro Jahr findet je eine zehntägige Kulturreise statt. Auf diesen Reisen entdecken die Jugendlichen durch das tägliche Malen eine bestimmte Gegend mit ihren Natur- und Kulturschönheiten, sowie neue Möglichkeiten in sich selbst und in den anderen.

Die Pflege der traditionellen Jahresfeste (Weihnachten, Karneval, Ostern, Johanni, etc.), und der individuellen Feste (Geburtstage, Abschiede, etc.) bildet einen wichtigen Teil des gemeinsamen Kulturlebens der Gemeinschaft.

 

 

 

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